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Samstag, 27. August 2011

Erich Kästner!

Der Bücherclub meiner Mutter hatte gestern abend einen Vorleseabend bei uns. Gelesen wurden Werke von Erich Kästner. Es war zauberhaft.....
Und anstelle von Fotos gibt es heute Bilder, die in eurem Kopf entstehen.... denn darin ist Erich Kästner ein Meister...

Der August

Nun hebt das Jahr die Sense hoch
und mäht die Sommertage wie ein Bauer.
Wer sät, muss mähen.
Und wer mäht, muss säen.
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.
Stockrosen stehen hinterm Zaun
in ihren alten, brüchigseidnen Trachten.
Die Sonnenblumen, üppig, blond und braun,
mit Schleiern vorm Gesicht, schaun aus wie Frau'n,
die eine Reise in die Hauptstadt machten.
Wann reisten sie? Bei Tage kaum.
Stets leuchteten sie golden am Stakete.
Wann reisten sie? Vielleicht im Traum?
Nachts, als der Duft vom Lindenbaum
an ihnen abschiedssüß vorüberwehte?
In Büchern liest man groß und breit,
selbst das Unendliche sei nicht unendlich.
Man dreht und wendet Raum und Zeit.
Man ist gescheiter als gescheit, -
das Unverständliche bleibt unverständlich.
Ein Erntewagen schwankt durchs Feld.
Im Garten riecht's nach Minze und Kamille.
Man sieht die Hitze. Und man hört die Stille.
Wie klein ist heut die ganze Welt!
Wie groß und grenzenlos ist die Idylle ...
Nichts bleibt, mein Herz. Bals sagt der Tag Gutnacht.
Sternschnuppen fallen dann, silbern und sacht,
ins Irgendwo, wie Tränen ohne Trauer.
Dann wünsche Deinen Wunsch, doch gib gut acht!
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.


3 Dinge, für die ich dankbar bin...
... schöne Abende.
... begabte Autoren.
... begabte Vorleser

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wie schön!

Anonym hat gesagt…

dem kann ich mich nur anschliessen: sehr schoen !

Gisela hat gesagt…

Danke für das Gedicht, ich finde Erich Kästner toll! Sehr schön und sehr weise.
LG
Gisela